Mahnmal „nichts zu verbergen“

für den Schutz der Daten

Gewidmet denen, die scheinbar nichts zu verbergen hatten und denen, die Opfer von Datenmissbrauch wurden.


Der Friedhof des Datenschutzes

GDPR Enforcement Tracker – Diese Website zeigt Geldbußen und Strafen, die Datenschutzbehörden in der EU gemäß der Allgemeinen Datenschutzverordnung der EU verhängt haben.

https://enforcementtracker.com/


USA: Rechtsänderung Schwangerschaftsabbruch

2022 wird in den USA das Recht auf Schwangerschaftsabbruch geändert (Details hier…). In der Folge ist ein Schwangerschaftsabbruch in vielen Bundesstaaten nur noch in wenigen Ausnahmen straffrei. Plötzlich können persönliche Daten aus Zyklustrackern, Suchmaschinen, Navigationsdiensten, Social Media für polizeiliche Ermittlungen relevant werden und dürfen von US-Behörden auch abgerufen werden.


Datenhändler verticken Handy-Standorte von EU-Bürger*innen

Eine Enthüllung in den Niederlanden zeigt die Risiken durch den weltweiten Datenhandel – auch für die nationale Sicherheit. Demnach standen detaillierte Standortdaten von potentiell Millionen Niederländer*innen zum Verkauf, darunter Angehörige des Militärs.

https://netzpolitik.org/2024/berliner-unternehmen-datenhaendler-verticken-handy-standorte-von-eu-buergerinnen/

Aktualisierte Recherche in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk: „Ausspioniert mit Standortdaten“ https://interaktiv.br.de/ausspioniert-mit-standortdaten/index.html


Überwachungssoftware Pegasus

Pegasus ist eine Spyware zum Ausspionieren von Smartphones. Die Software kann unbemerkt auf alle Daten des Geräts zugreifen. Ursprünglich vermarktet als „Laut den Entwicklern wird die Cyberware nur vertrieben um Regierungen in der Werkzeug zur Bekämpfung von Terrorismus und Kriminalität, wurde es in der Praxis verwendet, um JournalistInnnen, MenschenrechtlerInnen, AnwältInnen und PolitikerInnen auszuspähen, u.a. die saudi-arabische Frauenrechtlerin Loujain al-Hathloul, der ermordete mexikanische Journalist Cecilio Pineda, die geflohene Prinzessin Latifa bint Muhammad Al Maktum, der ermordete Journalist Jamal Kashoggi.

https://netzpolitik.org/2021/pegasus-der-staatstrojaner-skandal-im-ueberblick/


Wenn dein Supermarkt vor deiner Familie weiß, dass du schwanger bist

2012 beschwerte sich ein Vater bei einer Supermarktkette, als seine noch schulpflichtige Tochter Werbung für Babyartikel zugeschickt bekam. Es stellte sich heraus, dass die Tochter tatsächlich schwanger war. Herausgefunden hatte das der Supermarkt über die Analyse der Einkaufsdaten des Mädchens:

https://www.forbes.com/sites/kashmirhill/2012/02/16/how-target-figured-out-a-teen-girl-was-pregnant-before-her-father-did/#47b9e2b96668


Abfragen von Polizeicomputern

Im Rahmen der Ermittlungen der NSU 2.0 Drohschreiben wird dem Verdacht nachgegangen, dass von Polizeicomputern Daten über Politikerinnen, eine Anwältin, Künstlerinnen und Aktivistinnen abgerufen wurden.

https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/nsu20-drohmails-105.html

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-07/nsu-2-0-polizei-datenabfrage-verfahren-rechtsextremismus-hessen

Abrufe von Personendaten mit anschließenden Einschüchterungsversuchen in Greifswald: https://netzpolitik.org/2020/datenabfragen-durch-afd-nahen-polizisten-auf-den-notruf-folgt-die-drohung/


Bayerischer Innenminister in ungeschützter Videokonferenz

Außenstehende konnten an mangelhaft abgesicherten internen Videokonferen des bayerischen Innenministeriums teilnehmen.

https://www.heise.de/ct/artikel/c-t-deckt-auf-Bayerischer-Innenminister-bespricht-Corona-Krise-in-ungeschuetzter-Videokonferenz-4680288.html


Einreise in die USA verweigert wegen Facebook-Chat

Einer Abiturientin wurde 2015 die Einreise in die USA verweigert, weil die Behörden den Verdacht äußerten, sie wolle mit dem Touristenvisum in den USA als Au-Pair arbeiten. Die Behörden stützten ihren Verdacht auf einen Facebook-Chat, den sie auf dem Handy des Mädchens lasen.

https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/usa-einreise-abgelehnt-20-jaehrige-wegen-facebook-chat-abgewiesen-a-1046792.html


Alexa-Sprachaufzeichnungen vertauscht

Zwei Kunden stellen bei Amazon eine Anfrage auf Auskunft nach der DSGVO. Beide erhalten die Protokolle eines Alexa-Sprachassistenten – allerdings nicht die eigenen, sondern die der anderen Person.

https://www.diepresse.com/5549478/amazon-bestaetigt-datenleck-bei-alexa-sprachaufzeichungen


Verraten und Verkauft – der ganz legale Datenhandel

Mal kurz bei einem Gewinnspiel mitgemacht und die Nutzungsbedingungen nicht genau gelesen? Dann stehen die Chancen gut, dass deine persönlichen Daten mittlerweile ganz legal gehandelt werden. Der Stern hatte solche Datensätze (legal) eingekauft und sich mit den darin enthaltenen Personen in Verbindung gesetzt. Die Verblüffung und der Ärger waren groß…

https://www.stern.de/panorama/datenhandel-verraten-und-verkauft-3761220.html


Bertelsmann jagt Adressen von Minderjährigen

Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul? Aber vielleicht gibt man seine Adresse und Telefonnummer dafür her? So passiert 2013. Frau J. füllte den in der Schule verteilten Gutschein für ein Buch des Konzerns Bertelsmann aus und wurde danach massiv mit Anrufen der Vertriebsmitarbeitenden bedrängt, so dass sie sich zum Kauf eines sehr teuren Produkts überreden lies.

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Bertelsmann-jagt-Adressen-von-Minderjaehrigen,bertelsmann113.html


Die Rosa Liste

In der Weimarer Republik und der Ersten Republik Österreich wurden Listen geführt, in denen Namen, Adressen und weitere Daten von tatsächlichen oder vermeintlichen Homosexuellen gesammelt wurden. Von den Nationalsozialisten wurden diese Listen später genutzt, um Homosexuelle zu verhaften und in Konzentrationslager zu bringen.

https://media.ccc.de/v/pw19-219-rosa-liste


Bevolkingsregister Amsterdam

Für das „Bevolkingsregister“ gaben die Einwohner Amsterdams freiwillig Beziehungsstatus, Beruf und Religionszugehörigkeit an. Im Mai 1940 bekamen die deutschen Besatzer Zugriff auf das Register und konnten damit in wenigen Tagen fast alle jüdischen Einwohner der Stadt ermitteln.

https://www.heise.de/ct/ausgabe/2015-17-Editorial-Nichts-zu-verbergen-2755486.html


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